Rückenschmerzen sind meist ein vorübergehendes Problem, doch bei einer instabilen Wirbelsäule werden die quälenden Beschwerden oft chronisch. Wer unter Wirbelgleiten (einer sogenannten Spondylolisthesis) leidet, profitiert besonders von einem breit gefächerten Reha-Konzept, wie es die Orthopädische Rehaklinik Bad Bocklet anbietet.
Dabei unterschieden wir innerhalb der orthopädischen Gleitwirbel-Reha zwei verschiedene Rehabilitationsverfahren:
Hier wird in der Regel eine orthopädische Rehamaßnahme über den Hausarzt oder den Orthopäden eingeleitet und beim zuständigen Kostenträger (z.B. DRV, Krankenkasse) beantragt.
Vorangegangen ist in aller Regel eine ausführliche körperliche Untersuchung durch den Orthopäden, zu der auch bildgebende Verfahren zählen. Anzeichen und Symptome, die auf Wirbelgleiten hindeuten wurden vom Fachmann abgeklärt und von anderen Rückenproblemen (z.B. Bandscheibenvorfällen) klar abgegrenzt. Steht die Diagnose "Spondylolisthesis" fest, kommt in den meisten Fällen zunächst eine ambulante, konservative Behandlung in Betracht. Ist allerdings erkennbar, dass eine ambulante Therapie nicht ausreicht kann eine stationäre Reha ins Auge gefasst werden.
Es gibt auch eine angeborene Form der Spondylolisthesis. Während die Betroffenen in jungen Jahren zunächst keine oder nur geringe Symptome aufweisen, können mit fortschreitendem Lebensalter aufgrund der Verschleißsymptomatik Schmerzen verstärkt auftreten. Auch hier wir meist zunächst auf eine konservative Reha zurückgegriffen.
Eine konservative Therapie ist unseren Erfahrungen nach oft erfolgversprechender als eine Operation. Bewährte Reha-Maßnahmen bei einer Spondylolisthesis sind die breitgefächerte Schmerztherapie und ein mehrwöchiges, intensives Programm mit
Voraussetzung für diese Aktivitäten ist die Schmerzfreiheit des Patienten. Ein Mix aus muskelentspannenden Medikamenten und Schmerzmitteln sorgt dafür, dass es ohne akute Schmerzen mit der regelmäßigen Bewegung und dem Muskelaufbautraining losgehen kann.
Besonders wichtig ist der gezielte Aufbau der Bauch- und Rückenmuskeln, da diese die Wirbelsäule stabilisieren, Halt geben und entlasten. Gut trainierte Muskeln und straffe Bänder wirken wie ein natürliches Korsett und verhindern so, dass es zu Wirbelgleiten kommt. Auch eine Normalisierung des Körpergewichts kann Teil der Reha sein, da Übergewicht den Rücken im wahrsten Sinn des Wortes übermäßig stark belastet.
Je nachdem, wie sehr der einzelne Patient selbst aktiv mitarbeitet, ist dieses Programm für ein sehr großen Anteil aller Fälle erfolgreich.
Wird Wirbelgleiten mittels einer Operation behandelt, unterstützt die anschließende Rehabilitation nach der Wirbelgleiten OP die Rückkehr in einen aktiven Alltag. Gezieltes und intensives Training ist deshalb so besonders wichtig, weil viele Patienten nach der OP ihre Rücken- und Bauchmuskulatur nicht mehr richtig aktivieren können, was zu Überlastung und Schmerzen führen kann.
Wenn konservative Maßnahmen nicht wirken, bleibt als letztes Mittel die Wirbelversteifung, die auch als Wirbelfusion oder Spondylodese bezeichnet wird. Dabei werden zwei oder mehrere Wirbel mittels eines Stabs oder einer Platte aus Titan fest miteinander verbunden. Die Risiken dieser unumkehrbaren Operation sind, dass es gerade bei chronischen Schmerzen oft keine Besserung bringt und etwa bei Osteoporose-Patienten zu Wirbelbrüchen führen kann. Bei sehr starkem Wirbelgleiten (wenn Symptome wie Lähmungserscheinungen in den Beinen auftreten) kann der Eingriff aber dennoch notwendig sein.
Die Reha-Maßnahmen können erst nach einer Dauer von 12 Wochen nach der Operation starten. Der Körper benötigt nach der Spondylodese OP so lange Ruhe, bis die für die Versteifung der Wirbelsäule erforderlichen Fremdkörper verknöchert sind. Anschließend kann das stabilisierende Korsett schrittweise abgelegt und mit den physiotherapeutischen Übungen für die Kräftigung der Rückenmuskulatur begonnen werden.
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